Für Frauen: in sechs Schritten zur finanziellen Unabhängigkeit
Vermögensaufbau für Frauen: Wir sprechen über Geld Haben Sie einen... [...]
Kleidung, Reisen, Nahrungsmittel – alles wird teurer. Preisänderungen gehören zum Alltag in einer modernen Marktwirtschaft. Wenn das Preisniveau generell ansteigt und die Kaufkraft der Einzelnen schrumpft, spricht man von Inflation.
Inflation kommt vom lateinischen „Inflatio“, was so viel wie „Aufblähen“ bedeutet. In einer Volkswirtschaft steht der Begriff für das Ansteigen der Preise für praktisch sämtliche Konsumgüter. Steigen die Preise, verliert das Geld an Wert. Oder anders gesagt: Man kann für dieselbe Summe weniger kaufen. Inflation ändert also den Wert des Geldes.
Die Ursachen für den sinkenden Geldwert sind unterschiedlich. Wird etwa die Herstellung von Produkten durch steigende Rohstoffpreise oder Lohnkosten teurer, geben die Unternehmen diese Kosten in der Regel an die Konsumenten weiter. Etliche Produkte stehen in einer Abhängigkeit zueinander, sodass die Teuerung eines Produkts eine Kettenreaktion auslöst. Ergebnis: Die Konsumenten können für die gleiche Menge Geld weniger kaufen. Diese Form des Kaufkraftverlustes wird Angebotsinflation genannt.
Eine andere Variante ist die Nachfrageinflation. Wenn die Nachfrage nach bestimmten Gütern das vorhandene Angebot übersteigt, setzen Anbieter die Preise herauf. Wenn Löhne und Gehälter nicht mit steigen, sinkt die Kaufkraft.
Zur Berechnung der Inflationsrate wird ein fiktiver „Warenkorb“ herangezogen. Dieser repräsentiert sämtliche von privaten Haushalten in Deutschland im Laufe eines Jahres typischerweise gekauften Waren und Dienstleistungen. Darin enthalten sind 650 Güter – von Lebensmitteln, Versicherungen, Spielzeug, technischen Geräten und Friseurbesuchen bis hin zu Mieten, Benzin, Strom und Gas. Die jährliche Inflationsrate ist der Preis des gesamten Warenkorbs im Vergleich zum Preis des Warenkorbs im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Als normal gilt eine Inflationsrate von null bis zwei Prozent. Dieses Ziel gibt die Europäische Zentralbank aus.
Die Gewichtung der einzelnen Güter im Warenkorb ist unterschiedlich und richtet sich danach, wie viel Geld die Haushalte im Schnitt für ein Produkt oder eine Dienstleistung ausgeben. Das Ansteigen des Benzinpreises wirkt sich zum Beispiel rund zehnmal stärker auf die Inflationsrate aus als eine Verteuerung von Kaffee. Außerdem kann die persönliche Inflationsrate deutlich von der durchschnittlichen Inflationsrate abweichen. Wer etwa den öffentlichen Nahverkehr nutzt, ist von höheren Benzinpreisen nicht so stark betroffen wie Autofahrer*innen.
Dafür zu sorgen, dass der Wert des Geldes stabil bleibt, ist die Aufgabe der Europäischen Zentralbank (EZB). Dazu hat sie verschiedene Instrumentarien zur Verfügung, wie etwa die Steuerung der Geldmenge, die in Umlauf ist. Wird eine Volkswirtschaft mit Geld geflutet, kann, aber muss das nicht zu einer Inflation führen. Auch Zinsen gehören zu den Steuerungsmechanismen. Steigen die Zinsen, verteuern sich Kredite, und weniger Menschen können sich etwa den Kauf eines Hauses oder eines neuen Autos leisten. Es wird mehr gespart, die Nachfrage sinkt, und die Unternehmen können höhere Preise nicht mehr so einfach durchsetzen. Als Folge geht die Inflation zurück.
Umgekehrt wird es bei einem niedrigen Leitzins günstiger, Geld aufzunehmen. Unternehmen tätigen dann mehr Investitionen. Die Geldanlage bei niedrigen Zinsen ist wenig attraktiv, weshalb Verbraucher ihr Geld ausgeben und damit wiederum die Wirtschaft ankurbeln.
Eine Inflationsrate von 2 % spiegelt ein moderates, aber gleichmäßiges Wirtschaftswachstum wider. Verbraucher und Unternehmen können mit stabilen Preisen rechnen und trauen sich, größere Projekt wie bspw. einen Hausbau zu planen. Eine plötzliche Steigerung des Preisniveaus sorgt für große Irritationen. Eine geringe Inflationsrate hingegen gilt als Zeichen für eine schwache Wirtschaft.
Und: Eine langsam steigende Inflationsrate entwertet Schulden. Klar, wenn in Zukunft 1000 Euro im Portemonnaie weniger wert sind, dann sind es auch die geliehenen.
2 % jährliche Inflationsrate klingt ja zunächst nicht nach viel. Auf längere Sicht macht sie jedoch viel aus. Nach 30 Jahren werden sich die Preise verdoppelt haben, sprich von heutigen 1000 Euro können Sie sich in 30 Jahren nur noch knapp halb so viel kaufen.
Geldanlagen mit Renditen sind eine Möglichkeit, den inflationsbedingten Geldwertverlust auszugleichen. Dabei hängt es von der ganz persönlichen Situation und Risikobereitschaft ab, in was man investieren möchte.
Der Erwerb einer Immobilie ist grundsätzlich eine gute Kapitalanlage. Wenn diese dann noch über ein Darlehen finanziert ist, sinkt die Schuldenlast sogar bei steigender Inflation. Gerade jetzt könnte der richtige Zeitpunkt zum Kauf einer Immobilie sein.
Weitere Möglichkeiten sind Festgeld oder Aktienfonds. Von einer Festgeldanlage, bei der für einen längeren Zeitraum garantierte Zinsen gesichert werden, profitieren Anleger vor allem bei fallender Inflation.
Aktienfonds sind risikoreicher und unterliegen konjunkturellen Schwankungen. Sie bringen aber häufig gute Renditen, insbesondere bei einer Anlage über einen langen Zeitraum.
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