Finanzen für Frauen

Gender-Pay-Gap: Warum für Frauen ein gutes Gehalt so wichtig ist

Die Gender-Pay-Gap sorgt nicht nur dafür, dass Frauen im Moment weniger Geld in der Tasche haben. Sie ist auch dafür verantwortlich, dass Frauen im Alter von weniger Rente leben müssen. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie diese Gehaltslücke schließen oder zumindest verkleinern können.

Unterschiede in den Gehältern

In Deutschland haben Frauen im Jahr 2022 durchschnittlich 18 Prozent weniger pro Stunde verdient als Männer. Selbst bei vergleichbaren Qualifikationen, Arbeitsaufgaben und Lebensläufen verdienen Frauen im Schnitt immer noch 7 Prozent weniger als ihre Kollegen. Es gibt also keinen gleichen Lohn für gleiche Arbeit!

Dazu kommt: 71 Prozent der Männer zahlen 40 oder mehr Jahre in die Rentenkasse ein. Bei den Frauen sind es nur 30,5 Prozent, die zeitlich die Chance haben, eine gute Rente zu erarbeiten. Klar, Frauen kümmern sich weiterhin um die Kinder und damit auch um den Haushalt. Und später dann um die pflegebedürftigen Eltern. Kein Wunder also, dass Frauen auch in Sachen Rente viel schlechter dastehen als Männer!

Die Grafik zeigt, wie man die Gender-Pay-Gap anhand des durchschnittlichen Bruttogehalts pro Stunde von Frauen und Männern berechnet. Die Zahlen stammen vom statistischen Bundesamt und sind aus dem Jahr 2023. Bei Frauen liegt das durchschnittliche Bruttogehalt pro Stunde bei 20,84 €, bei Männern bei 25,30 €. Das ergibt eine Gender-Pay-Gap von 4,46 €.

Ist Frau selbst schuld am Lohnunterschied?

Sie kennen das auch – die gesellschaftliche Diskussion dreht sich immer wieder um Punkte wie diese:

  • Warum ergreifen so viele Frauen weiterhin die typischen, leider schlecht bezahlten Frauenberufe in der Pflege oder im Kindergarten?
  • Warum machen so viele Frauen eine Babypause, statt direkt nach der Elternzeit wieder im Job durchzustarten?
  • Warum arbeiten so viele Frauen in Teilzeit oder im Minijob?

Es wird immer wieder suggeriert, Frauen wären selbst schuld an der Gender-Pay-Gap. Und natürlich auch an der daraus entstehenden Gender-Pension-Gap. Dabei ist das Problem des Gehaltsunterschieds zwischen den Geschlechtern erheblich vielschichtiger:

  • Warum werden diese wichtigen Berufe nicht endlich besser bezahlt? Es wäre an der Zeit! Denn es gibt immer weniger Menschen, die etwa in der Pflege arbeiten wollen. Doch krank oder alt werden wir alle irgendwann.
  • Warum gibt es bis heute keine Strukturen, die es Frauen erlauben, nach der Babypause im Job wieder durchzustarten? Denken wir etwa an den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz, der bis heute in Deutschland nicht flächendeckend umgesetzt wurde.
  • Warum gibt es nicht in allen Unternehmen flexible Arbeitszeitmodelle, die es Frauen erlauben, ihren Job nach ihrer aktuellen Lebensphase zu gestalten?


Doch in einem Punkt sollten sich Frauen tatsächlich an die eigene Nase fassen: Leider gehen viele Frauen nicht selbstbewusst genug in Gehaltsverhandlungen. Manchmal hindern innere Glaubenssätze sie daran, mehr Geld für ihren Beruf zu verlangen – sie stehen sich also regelrecht selbst im Weg.Doch mit jedem Monat, den eine Frau weniger Geld verdient als ein gleich qualifizierter Mann, wächst die Gender-Pay-Gap und damit die Gender-Pension-Gap. Sie sehen: Es wird Zeit, aktiv zu werden und die Lohnlücke selbst zu schließen!

Übrigens: Nach dem Entgelttransparenzgesetz – auch bekannt als das „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“-Gesetz – haben Sie einen Rechtsanspruch darauf zu erfahren, was Ihre Kollegen verdienen. Das zu wissen, bringt Sie bestimmt ein ganzes Stück weiter bei Ihrem Einsatz, Ihre Gender-Pay-Gap zu schließen. Es wird Zeit, aktiv zu werden und die Lohnlücke selbst zu schließen!

Eine junge Frau mit rosa Haaren steht draussen in einer Strasse. Ihre Haare wehen stark um ihr Gesicht, sie lächelt dabei direkt in die Kamera.

Geld ist ein Frauenthema!

Gerade weil Frauen weiterhin so offensichtlich benachteiligt sind, ist es an ihnen, das Ruder an sich zu reißen und die Richtung selbst vorzugeben.

  • Frauen: Sie verdienen Führungspositionen – und dürfen sich das auch zutrauen. 
  • Frauen: Übernehmen Sie Verantwortung. Solange die finanzielle Schieflage im Business besteht, können Sie an Ihrer eigenen finanziellen Basis arbeiten. 

Unabhängig vom Job gilt: Mit klugen Sparplänen, mit vorausschauendem Investment und mit einem eigenen Konto gehen Sie den ersten Schritt hin zur finanziellen Unabhängigkeit. Und damit zur Lohngerechtigkeit zwischen Frauen und Männern.

Am besten suchen Sie sich dafür einen verlässlichen Partner, der Sie nachvollziehbar und offen berät. Einen Partner wie die Sparda BW.



Staatliche Maßnahmen gegen die Gender-Pay-Gap

An höchster Stelle, nämlich direkt bei der Bundesregierung, heißt es offiziell: „Die rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern ist erreicht. (…) An der tatsächlichen, alltäglichen Gleichstellung arbeiten wir noch.“

Das oberste Ziel lautet: bis 2030 grundlegende Verbesserungen bei der Gleichstellung zu erreichen – weltweit!

Dabei geht es um Gleichstellung in der Gesellschaft, den Kampf gegen Diskriminierung und Gewalt, gleichen Zugang zu gesundheitlichen und wirtschaftlichen Ressourcen, Technologien und Finanzen. Insgesamt 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung stehen auf der Agenda 2030 der internationalen Staatengemeinschaft; die Geschlechtergleichheit ist eines davon.

Wie weit ist sie also, die Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann in Deutschland? Wir von der Sparda BW wagen einen kurzen Blick und fassen zusammen, was vor allem aus finanzieller Sicht für Frauen interessant ist.

Zwei Meilensteine zur Schließung der Gehaltslücke in Deutschland

  • Bessere Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Pflege
    Dies ist die Voraussetzung für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen. Dazu will die Regierung unter anderem den Unterschied in den durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten bis 2030 reduzieren, auf maximal 10 Prozent. Die Gender-Pay-Gap ist dabei einer der elementaren Bausteine. Gut und wichtig, denn hier hat sich in den letzten 20 Jahren kaum etwas verändert. 2006 verdienten Frauen durchschnittlich 23 Prozent weniger als Männer, 2016 im Durchschnitt 21 Prozent, 2019 waren es immer noch 20 Prozent.
  • Elterngeld, Elterngeld Plus und steuerliche Maßnahmen
    Mit Elterngeld, Elterngeld Plus, der Absetzbarkeit von Betreuungskosten und weiteren Maßnahmen will die Bundesregierung entscheidende Weichen für die bessere Vereinbarkeit und mehr Partnerschaftlichkeit in der Erziehung stellen.

Eine Frau beugt sich über ihr Baby und lacht dabei.

Die nächsten Jahre werden zeigen, ob und wie diese Ziele umgesetzt worden sind! Eins ist jedenfalls sicher: Es gibt noch sehr viel zu tun!

Gut zu wissen: Der Equal Pay Day wäre eine gute Gelegenheit für Sie, sich intensiv über Lohngerechtigkeit zu informieren. Denn die Kampagne zeigt Lösungen für die Gender-Pay-Gap auf und kämpft für Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen.


Eine Frau lacht offen in die Kamera. Um das Bild herum ist ein orangener Rahmen. Der Schriftzug "SpardaWelt Story" weißt darauf hin, dass es sich um eine Empfehlung zu einer anderen SpardaWelt Story handelt.

SpardaWelt Story

6 Tipps für die finanzielle Unabhängigkeit

Finanzielle Unabhängigkeit ist für Frauen existenziell. Unser Leitfaden erklärt, worauf zu achten ist und wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen.


Sechs Tipps, wie Sie Ihre Gehaltslücke schließen können

Augen auf bei der Berufswahl – und bei den Weiterbildungen

Wir wissen alle, dass typische Frauenberufe leider schlechter bezahlt werden. Am besten orientieren sich jüngere Frauen bei der Berufswahl AUCH an den Gehältern, die im Wunschberuf gezahlt werden. Frauen in typischen Frauenberufen können mit gezielten Weiterbildungen ein höheres Gehalt erreichen!

Gehälter im Blick behalten – und auch die Branche

Sie sollten immer wissen, was Ihre Arbeit wert ist. Und zwar gemessen an Ihrer Ausbildung, Ihrer Erfahrung und natürlich auch an der Branche, in der Sie arbeiten. Denn identische Tätigkeiten werden durchaus unterschiedlich in verschiedenen Branchen bezahlt. Vielleicht lohnt sich für Sie ein Jobwechsel? Informationen zu den Gehältern finden Sie in den bekannten Jobportalen.

Auf Förderprogramme achten – im Unternehmen und auch außerhalb

Vielleicht gibt es in Ihrem Unternehmen Mentoringprogramme, um Frauen gezielt in Führungspositionen zu bekommen? Fragen Sie doch mal in der HR-Abteilung nach! Darüber hinaus gibt es viele Anbieter, die Qualifizierungen anbieten – auch neben dem Job.

Arbeitgeber genau aussuchen – und Entwicklung beobachten

In Zeiten des Fachkräftemangels werden Frauen zunehmend wichtiger. Deswegen bemühen sich immer mehr Unternehmen um Chancengleichheit und fördern Frauen gezielt. Es lohnt sich also, ein Unternehmen genau zu durchleuchten, bevor Sie sich dort bewerben.

Den Partner miteinbeziehen – und das langfristig

Wer sagt eigentlich, dass Frauen für die Care-Arbeit zuständig sind? Im 21. Jahrhundert können Männer durchaus ihren Beitrag zur Haushaltsführung und zur Kindererziehung leisten. Besprechen Sie sich also mit Ihrem Partner und klären Sie eure Rollen, Aufgaben und Verantwortungsbereiche. Denn wenn Sie Ihren Partner in die Pflicht nehmen, bekommen Sie fast automatisch mehr Zeit, um sich um Ihre Karriere zu kümmern.

Ändern Sie Ihr Mindset – und nehmen Sie sich selbst wichtig.

„Das haben wir doch schon immer so gemacht!“ Dieser Satz ist kein Argument dafür, warum sich Frauen um Kinder und den Haushalt kümmern sollen. Wenn Sie Ihrer Karriere mehr Gewicht geben und sich selbst um Ihre Geldgeschäfte kümmern, werden Sie selbstbewusster, insbesondere in Gehaltsverhandlungen.



Vorsicht, Altersarmut: Was die Rentenlücke für Frauen bedeutet

Da Frauen spürbar weniger verdienen als Männer, droht ihnen eine größere Rentenlücke. Die Gender-Pay-Gap wird deswegen immer häufiger auch Gender-Pension-Gap genannt. Und das ist gut so. Denn für Frauen gilt: Auch ihre Rente wird niedriger sein als die der Männer. Doch es gibt einiges, mit dem Sie etwas gegen die drohende Altersarmut tun können.

Jede fünfte Frau ab 65 ist armutsgefährdet

2021 waren die Alterseinkünfte von Frauen um fast ein Drittel niedriger als die der Männer. Rund 20 Prozent der Frauen über 65 waren armutsgefährdet, bei den Männern waren es 17,5 Prozent. Dabei wurden bei dieser Studie bereits alle Einkünfte zusammengezählt – inklusive Alters- und Hinterbliebenenrenten, Pensionen und die Summen, die aus privaten Vorsorgeverträgen ausgezahlt werden.

Eine junge Frau arbeitet in einer Werkstatt. Sie trägt eine Schutzbrille und schleift mit konzentriertem Blick die Oberfläche eines Holzbretts ab.

Gender-Pension-Gap quer durch alle Berufsgruppen

Ja, es ist leider wahr: Es ist ganz egal, welchen Beruf Sie ausüben – Ihre Versorgungslücke vergrößert sich, wenn Sie

  • Kinder bekommen haben,
  • mal eine Zeitlang arbeitslos waren oder
  • Teilzeit gearbeitet haben.

Architektin, Gärtnerin, Sachbearbeiterin, Juristin oder Intensivpflegekraft – sie alle sind in diesen drei Szenarien von der Gender-Pension-Gap betroffen.



Was Sie schon heute für später tun können:

Die Faustregel lautet: Je früher Sie starten, Ihre Gender Pension Gap zu schließen, umso besser! Es gibt ganz viele individuelle Möglichkeiten, wie Sie diese finanzielle Lücke schließen können.

Wir von der Sparda BW beraten und begleiten Sie gerne. – und vor allem langfristig. Mit Sparplänen, Versicherungslösungen und Fondsprodukten können Sie schon heute für Ihre Rente vorsorgen. Und Ihre Grundversorgung zusätzlich aufstocken. 


Eine junge Frau blickt ernst in ihr Tablet. Um das Bild herum ist ein orangener Rahmen. Der Schriftzug "SpardaWelt Story" weißt darauf hin, dass es sich um eine Empfehlung zu einer anderen SpardaWelt Story handelt.

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Gender Pension Gap: So füllen Sie Ihre Rentenlücke

Frauen, aufgepasst: Neben der Gender Pay Gap droht auch die Gender Pension Gap. Wie Sie Ihre Lücke füllen zeigt die Sparda-Bank BW in dieser Story.



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