Für Frauen: in sechs Schritten zur finanziellen Unabhängigkeit
Vermögensaufbau für Frauen: Wir sprechen über Geld Haben Sie einen... [...]
Weit weg sind die Zeiten, in denen Frauen in Deutschland von Wahlen, Studium oder einer beruflichen Karriere ausgeschlossen waren. Gleichberechtigung wird – zumindest hier – als selbstverständlich angesehen. Doch Gender-Pay-Gap, Arbeiten in Teilzeit und Care-Arbeit zahlen nicht gerade auf den Vermögensaufbau von Frauen ein. Dabei heißt eigenes Geld zu haben und in sein Wachstum zu investieren: unabhängig zu sein und Entscheidungen frei treffen zu können. Wir erklären Ihnen Hintergründe und Möglichkeiten.
Gleiche Arbeit für weniger Geld, mehr berufliches Zurückstecken im Interesse der Familie, mehr unbezahlte Care-Arbeit für Kinder und pflegebedürftige Eltern, dadurch weniger Geld, das in die Rentenkasse fließt: Die finanzielle Waage zwischen den Geschlechtern ist immer noch – und wir schreiben die 2020er Jahre – nicht im Gleichgewicht.
Schauen wir uns kurz ein paar Zahlen an: Im Laufe des Berufslebens werden Frauen durch geringere Löhne bei gleicher Leistung benachteiligt. Und dabei ist die jeweilige Stufe auf der Karriereleiter vollkommen egal. Derzeit verdienen sie sechs Prozent weniger. Bei dieser sogenannten bereinigten Gender-Pay-Gap werden Verdienstunterschiede aufgrund von Beruf, Branche, Beschäftigungsumfang, Qualifikation oder Karrierelevel herausgerechnet, wie das Statistische Bundesamt auf seiner Website schreibt. Unbereinigt ist die Gender-Pay-Gap – also die Lohnlücke – sogar deutlich höher: Im Gegensatz zu Männern verdienen Frauen das vierte Jahr in Folge 18 Prozent weniger (Statistisches Bundesamt vom 18. Januar 2024).
Damit längst nicht genug, denn weniger Verdienst im Berufsleben wirkt sich auch auf die Altersrente aus. Die berechnet sich schließlich auf Basis des Einkommens. Hinzu kommt: Frauen sind nach wie vor diejenigen, die eine Auszeit vom Job nehmen, um sich um die Kinder zu kümmern. Und die wenigsten Paare regeln untereinander, dass der arbeitende Partner auch Geld für den Ruhestand der Frau einzahlt – ein Versäumnis, das spätestens bei einer Trennung oder im Todesfall zum großen Problem werden kann.
Den späteren beruflichen Wiedereinstieg wagen Frauen noch dazu häufig nur in Teilzeit, was wiederum die spätere Rente verringert. An Strategien für Altersvorsorge, Vermögensaufbau und finanzielle Unabhängigkeit denken vor diesem Hintergrund die wenigsten.
Gender-Pay-Gap und Co. sind nicht nur im aktiven Berufsleben ein lästiger, komplett unnötiger Faktor – sie erschweren es Frauen tatsächlich, solide und auch für sich allein für den Ruhestand vorzusorgen. Zu weitreichend sind die für die Berechnung notwendigen Lücken im Lebenslauf, zu gravierend auch hier die Auswirkungen. Und eine vor zig Jahren geschlossene Ehe ohne entsprechende Regeln zur Absicherung ist nun mal keine sichere (Versorgungs-)Bank.
Fakt ist: Sie wollen nicht nur aktiv werden, Sie müssen es. Rein für sich. Und je früher Sie damit anfangen, umso besser. Natürlich ist es schwierig, sich vielleicht in den zwanziger und dreißiger Lebensjahren mit der Altersvorsorge zu beschäftigen. Durch Studien bestätigt ist auch, dass Frauen generell vorsichtiger beim Vermögensaufbau sind. Bei allem Aber: Eine langfristige Strategie mit mittel- und kurzfristigen Modalitäten zur Anpassung verschafft ein gutes Gefühl.
Wie es bei Strategien nun mal ist: Manche sind langfristig angelegt, manche mittel- bis kurzfristig – alle müssen dennoch zusammenpassen. Grundsätzlich ist es ratsam, mehrere zu verfolgen. Ein Tagesgeldkonto schafft Sicherheit und Liquidität für unvorhergesehene Ausgaben. Parallel dazu können Sie ein Festgeldkonto nutzen, um von höheren Zinsen zu profitieren. In die Tiefe gehen wir dazu im Artikel 3-Konten-Modell.
Mit Investitionen in ETFs ist die Chance verbunden, langfristig Vermögen aufzubauen. Aktien an der Börse und aktiv gemanagte Fonds ermöglichen höhere Renditen bei erhöhten Risiken. Zusätzlich sind Sparpläne eine effektive Methode, um regelmäßig zu investieren und vom sogenannten Durchschnittskosteneffekt zu profitieren. Regelmäßige Beträge in ETFs oder Fonds angelegt können helfen, langfristig ein Vermögen aufzubauen. Durch die Kombination dieser Strategien kann ein diversifiziertes Portfolio geschaffen werden, das Sicherheit und Wachstumspotenziale bietet.
Ja, und jetzt? Welche Strategie zum Vermögensaufbau passt nun genau zu Ihnen? Um diese Frage zu beantworten, müssten wir einen tieferen Einblick haben: Wie risikobereit sind Sie? Möchten Sie lieber auf Nummer sicher gehen, oder ist auch das Anlegen an der Börse etwas für Sie? An der Stelle nur im Schnelldurchlauf: Aktien bieten hohe Renditen, sind aber unbeständig. Anleihen sind stabiler, aber weniger ertragreich, ETFs und Investmentfonds ermöglichen eine gute Risikostreuung. Sparbücher und Tagesgeldkonten sind sehr sicher, bringen aber kaum Rendite.
Eine ausgewogene Anlagestrategie hilft, die richtige Balance zwischen Risiko und Rendite zu finden, indem sie verschiedene Anlageklassen kombiniert. Das ermöglicht, effektiver Vermögen aufzubauen und finanzielle Sicherheit zu erreichen. Ohne unnötige Risiken einzugehen.
Wie Sie Ihre persönliche Anlagestrategie auf ein sicheres Fundament stellen? Sprechen Sie gern mit uns! Gemeinsam finden wir den für Sie passenden Weg.
Sie möchten sich intensiver mit Finanzen und Vermögensaufbau beschäftigen? Oder sich erst mal in das weite Feld einhören oder -lesen? Sich Inspiration und handfeste Tipps holen, bevor Sie mit Bankberaterinnen und Bankberatern Ihres Vertrauens Ihre finanzielle Absicherung in die Hand nehmen?
Diese Lese- und Hörtipps von Frauen für Frauen können wir Ihnen empfehlen:
Rund um Finanzen gibt es natürlich noch viele andere richtig gute Podcasts. Die neuesten und besten haben wir in „Geld auf die Ohren“ für Sie zusammengestellt. Daneben sind wir immer gern an Ihrer Seite und beraten Sie zu allen Fragen, die sich Ihnen stellen.
Vermögensaufbau ist weder Raketenwissenschaft noch ein Buch mit sieben Siegeln. Sie müssen auch nicht sofort alles bedenken, berücksichtigen oder einplanen. Aber diese zehn praktischen Tipps sollten Sie im Hinterkopf behalten: