Für Frauen: in sechs Schritten zur finanziellen Unabhängigkeit
Vermögensaufbau für Frauen: Wir sprechen über Geld Haben Sie einen... [...]
Da ist es, frisch auf dem Konto eingegangen: das erste Gehalt. Ein Meilenstein! Nach Schule, Ausbildung oder Studium ist das hier der von Eltern und Familie so oft zitierte „Ernst des Lebens“. Der perfekte Zeitpunkt, über den Umgang mit dem ersten Gehalt (und jedem weiteren) nachzudenken. Denn dieses Geld ist nicht nur eine emotionale Sache, sondern bedeutet auch finanziell eine Menge. Wir helfen beim Nachdenken ‒ und keine Sorge: Das wird nicht nur ernst.
Das vorweg: Wir sprechen darüber, was mit dem Geld, das jetzt regelmäßig auf dein Konto eingeht, so alles passieren kann, darf, soll. Aber vor allem ist Freuen erlaubt. Denn mit dem Einstieg ins Berufsleben hast du einen großen Schritt für deine finanzielle Zukunft getan, und nicht nur das. Wir gratulieren dir! Und geben dir Tipps und Tools für alle weiteren Schritte.
Erstes Gehalt – was machst du jetzt damit? Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Hast du schon überlegt, was du dir vielleicht davon kaufen willst? Klar, du kannst dein erstes Gehalt ausgeben; ein solcher Moment darf schließlich gefeiert werden. Du musst aber nicht. Wie wäre es, mit einem Teil davon dein zukünftiges Vermögen anzugehen? Wir zeigen dir, wie’s funktioniert.
Apropos erstes Gehalt: Wann bekomme ich das überhaupt? Eine feste Regelung gibt es dafür nicht, das wird üblicherweise im Arbeitsvertrag geregelt. Wichtig: Du gehst in Vorleistung. Das bedeutet, erst die Arbeit, dann das Gehalt. Die meisten Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zahlen das Gehalt zum Ende des Monats, sodass es zum 1. des Folgemonats eingeht. Spätestens zum 15. sollte es dann auch wirklich da sein. Achte im Arbeitsvertrag auf die genaue Formulierung: „bis zum Datum X“ heißt, Gehalt bzw. Lohn müssen bis dahin eingetroffen sein. Wird „am Tag X ausgezahlt“, kann es durchaus noch etwas dauern, bis das Geld auf deinem Konto ist.
Wenn du bei einem Unternehmen fest angestellt bist, bekommst du für deine Arbeit ein monatliches Entgelt – dein Gehalt. Das ist eine feste Summe in immer gleichen Abständen. Oft wird es auch Monats- oder Grundgehalt genannt, übrigens unabhängig davon, wie viele Tage der Monat hat. Überstunden, Bonuszahlungen und andere Zusatzleistungen können das Gehalt in unterschiedlicher Höhe nach oben beeinflussen.
Der Lohn wiederum hängt von der geleisteten Arbeit ab, meist von den Arbeitsstunden oder zum Beispiel abhängig von einer vereinbarten Stückzahl verkaufter Produkte. Dieser Stunden-, Stück- oder Akkordlohn kann monatlich, aber auch wöchentlich oder sogar täglich bezahlt werden; dabei ist jedes Mal ein anderer Betrag möglich. Aber egal ob Lohn oder Gehalt: Was passiert denn nun am besten damit?
Klingt auf den ersten Blick langweilig, ist auf lange Sicht aber ziemlich clever. Denn nur wer spart, kann der Zukunft gelassen entgegengehen. Aber wie sparst du clever? Tipp: Der Strumpf gehört nicht zu den sinnvollen Strategien.
Viel besser ist ein individueller Sparplan, der sich nach deinen Zielen richtet und eine monatliche Sparrate berĂĽcksichtigt, die du dir auch wirklich leisten kannst. Du weiĂźt noch nicht, wie, was, wo? Die Profis der Sparda BW beraten dich gern und entwickeln gemeinsam mit dir deinen Finanzfahrplan.
Das hängt von der Höhe deines Gehalts ab und von deinen Zielen für die Zukunft. Hast du große Träume, die du langfristig erreichen willst? Oder ist dir kurzfristig wichtiger, das Leben in vollen Zügen zu genießen? Schau genau auf das, was du erreichen willst. Generell gilt: Nur was realistisch ist, wird auch durchgezogen. Hohe Sparziele lassen sich vielleicht im ersten und zweiten Monat umsetzen, aber spätestens mit zusätzlichen Ausgaben, Urlaub oder einer besonderen Anschaffung wird’s schon schwierig.
Eine ganz einfache Methode, um auszurechnen, wie viel du sparen solltest von Lohn oder Gehalt, ist zum Beispiel die 50-30-20-Regel. Nach der Regel wendest du 50 Prozent deiner monatlichen Einnahmen für Fixkosten auf. Wie hoch sollten Fixkosten maximal sein? Achte darauf, nicht mehr als 50, höchstens 60 Prozent für Miete & Co. auszugeben. 30 Prozent nimmst du für variable Kosten wie Urlaub und Hobbys. 20 Prozent werden zur Seite gelegt. Da hast du die Antwort: 20 Prozent sind eine sehr komfortable Sparquote. Es geht aber auch mit weniger, vor allem, wenn das Gehalt zu Beginn noch nicht ganz so hoch ist. Hauptsache, du sparst! Und das konsequent jeden Monat. Peile zehn Prozent an, auch das bewirkt schon viel.
Wie viele Monatsgehälter sparst du am besten an, um für den Notfall gerüstet zu sein? Pi mal Daumen sind drei Nettogehälter (!) für Singles ein guter Anhaltspunkt. So kannst du unerwartete Reparaturen oder den Jobverlust überbrücken, ohne direkt einen Kredit zu brauchen. Familien, vor allem mit Kindern, sollten eher sechs Nettomonatsgehälter auf der Seite haben. Aber auch hier gilt: Achte auf deine individuellen Bedürfnisse und Rahmenbedingungen.
Sparen ist das eine, investieren das andere. Denn nur zurücklegen bringt dir weniger Rendite. Die Inflation lässt grüßen! Und Zinsen bekommst du auch kaum bis keine, wenn du dein Geld nicht für dich arbeiten lässt. Geschweige denn Zinseszinsen.
Deshalb solltest du gleich beim Berufseinstieg und ab dem ersten Gehalt darüber nachdenken, einen Teil deines Geldes sinnvoll zu investieren. Oder sogar vorher! Denn schon als Studierende Geld anzulegen, heißt, viel länger zu investieren und damit die Rendite weiter zu erhöhen. Ob du dann eher risikoarm mit Tagesgeld oder Festgeld, in ETFs, Investmentfonds oder ganz anders investieren willst, hängt davon ab, wie risikobereit du bist – und was du erreichen willst. Lass uns darüber sprechen! Die Sparda BW ist an deiner Seite.
Randnotiz mit Augenzwinkern (und einem Funken Wahrheit): Geld anlegen heißt langfristig denken. Und nicht direkt die ersten Gehälter oder gesparten Beträge ins neue Auto zu investieren.
Bei all den Tipps zum Sparen und Investieren – Ausgeben gehört dazu. Ganz ehrlich: Dafür gibt’s Geld schließlich (auch). Wenn du also dein erstes Gehalt ausgeben willst, dann tu das mit voller Überzeugung. Denn der erste Lohn bzw. das erste Gehalt ist nur der Anfang, und es ist der Beweis, dass du den Berufseinstieg erfolgreich gemeistert hast. Und: Geld soll Freude machen! Fang gar nicht erst an mit negativen Glaubenssätzen.Behalte dir dein positives Money Mindset. Und gib dein erstes Gehalt aus für etwas, das du dir schon lange gönnen wolltest.
Wir haben nicht-repräsentativ mal herumgefragt, für was das erste Gehalt so draufging. Die Antworten: von Laptop über Fahrrad bis Citytrip, Möbel für die erste eigene Wohnung (die sowieso eine finanzielle Herausforderung ist) bis Maßanzug.
Das erste Gehalt ist vor allem eins: nur das erste. Trotzdem und gerade deshalb ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um sich damit zu beschäftigen, was eigentlich in Zukunft passieren soll. Wenn du dich heute mit deiner Finanzplanung auseinandersetzt, dein Budget definierst und dich vor allem auch daran hältst, bleibst du morgen und übermorgen finanziell auf Kurs.
Die praktische 50-30-20-Regel hast du oben schon kennengelernt. Was auĂźerdem hilft, ist das 3-Konten-Modell, um Ausgaben im Blick zu behalten und separate Budgets fĂĽr verschiedene Anforderungen zu schaffen. Was beispielsweise auf dem SpaĂźkonto liegt, darf ohne schlechtes Gewissen auch genau dafĂĽr ausgegeben werden. Auch hier kommt es also darauf an, wie du dein Geld richtig einsetzt. Nicht blind zum Fenster raus, aber genauso wenig musst du jeden Euro zurĂĽcklegen.
Egal welche Methode du nutzt: Rechne bei deinem Finanzplan netto, nicht brutto – also nur mit dem Geld, das dir nach Abzug aller Steuern und Sozialleistungen tatsächlich zur Verfügung steht. Denn wenn du zum Beispiel herausfinden willst, wie hoch deine Fixkosten sein dürfen, tappst du sonst schnell in die Falle und bringst dich mit zu hohen festen Ausgaben pro Monat in Schwierigkeiten, bevor deine Finanzplanung richtig gestartet ist.
Wenn du gerade dein erstes Gehalt bekommen hast oder bald bekommst, denkst du vielleicht nicht unbedingt an die Rente. Wir sparen uns ein „Solltest du aber“, wollen dich aber dafür sensibilisieren, was dir die frühzeitige Planung bringt. Hast du nicht auch Lust, mit über 60 sagen zu können: „Wie gut, dass ich damals direkt angefangen habe, mich mit Geld zu beschäftigen?“ Vor allem Frauen sollten zudem die Gender Pay und Pension Gap nicht außer acht lassen.
Eine kluge Geldanlage, die du jetzt zum Laufen bringst, nimmt dir viele Sorgen im Alter. Schon kleine Summen können über die vielen Jahre, die noch vor dir liegen, spürbar dein Geld vermehren und ein ordentliches Vermögen bilden. Baue dir deine sichere finanzielle Zukunft – tu deinem Zukunfts-Ich etwas Gutes.
Von allem ein bisschen? Das bringt hier richtig viel. Wenn du auf die Balance zwischen Sparen, Investieren und Ausgeben achtest, dann ist der Weg vom ersten Gehalt zum kleinen oder sogar großen Vermögen gar nicht so weit. Wenn du dir vom ersten Gehalt nach Arbeitsbeginn erst einmal etwas gönnen willst – tu’s! Und nimm das zweite, dritte, nächste Gehalt, um einen Teil zu sparen und Geld anzulegen. So gelingt dir auch als Berufseinsteigerin oder Berufseinsteiger der unkomplizierte Einstieg in Finanzplanung und wertvolles Wissen rund um Geld und Gehalt.