Finanzen fürs Eigenheim

Augen auf beim Immobilienkauf

Ihr Weg zu den eigenen vier Wänden: Umfassende Tipps, praktische Checklisten und wertvolle Ratgeber für den erfolgreichen Immobilienkauf.



Eine Immobilie kann so vieles sein: die eigenen vier Wände. Ein Zuhause zum Wohlfühlen. Ein Lebensraum, der einen Lebenstraum wahr macht. Doch wie auch immer Sie es nennen: Wohnen ist immer etwas sehr Persönliches – und der Kauf eines Hauses oder einer Eigentumswohnung Vertrauenssache. Damit Sie entscheidende Details im Auge behalten, haben wir die wichtigsten Punkte in diesem Ratgeber-Artikel und in Checklisten zum Ausdrucken zusammengestellt.


Das Wichtigste im Überblick

Wohnung oder Haus kaufen: Auf die Lage kommt es an

Prüfen Sie vor dem Hauskauf den Standort: Können Sie sich vorstellen, langfristig dort zu leben? Ist alles für Sie Wichtige in der Nähe und/oder gut erreichbar?

Die Eckdaten

Wie groß soll die Wohnfläche mit wie vielen Räumen sein? Überlegen Sie sich im Vorfeld die Eckdaten, die Ihre Immobilie erfüllen soll. Das erleichtert auch die Entscheidung ob Hauskauf oder Wohnungskauf.

Bestandsimmobilie oder Neubau

Der Neubau lässt Ihnen jede Menge Freiraum für eigene Ideen. Hauptargument für Bestandsimmobilien ist die kurzfristige Verfügbarkeit in infrastrukturell guter Lage.

Die Besichtigung

Besichtigen Sie Ihre Wunschimmobilie zweimal zu jeweils unterschiedlichen Tageszeiten und an verschiedenen Wochentagen. Noch besser ist, wenn Sie zu einem dritten Hausbesichtigungstermin einen Profi mitnehmen und den Verkäufer persönlich kennen zu lernen.

Unterlagen prüfen

Grundbuchauszug, Grundriss, Lageplan, Energieausweis, Nachweis über Reparatur- und Sanierungsmaßnahmen: Diese Unterlagen sollten Sie unter anderem genau prüfen. Der Makler bzw. Verkäufer muss Sie Ihnen offenlegen.

Finanzierung planen

Von der Preisgrenze für den Kauf sowie Kaufnebenkosten über vorhandene Eigenmittel bis zur monatlichen Belastung muss Ihre Finanzierung grundsolide und sicher sein. Fallen eventuell noch Kosten für einen Makler an?


Ein Wohngebiet mit freistehenden Häusern ist aus der Drohnenperspektive zu sehen.

Wohnung oder Haus kaufen: Auf die Lage kommt es an

Der Kauf eines Hauses oder einer Eigentumswohnung ist eine der wichtigsten Entscheidungen, die Sie überhaupt in Ihrem Leben treffen können. Deshalb muss wirklich alles stimmen. Und eines der entscheidenden Kriterien ist die Lage. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, ein Bild von Ihren gegenwärtigen und zukünftigen Wünschen zu zeichnen: Sind Sie Großstadtmensch oder lieben Sie die ländliche Idylle? Wie gestaltet sich Ihre Lebens-, Berufs- und Familienplanung? Sollten Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten sowie Ärzte und Co. in unmittelbarer Nähe sein? Oder reicht es, wenn Sie diese Ziele auch mit dem Auto oder dem ÖPNV erreichen?



Entwickeln Sie ein Gefühl für die ideale Lage Ihrer Immobilie. Gern auch über eine aktuelle Momentaufnahme hinaus. Denn so wie sich Ihr Leben verändert, verändert sich meistens auch das direkte Wohnumfeld. Ist Ihnen beispielsweise ein unverbauter Blick ins Grüne wichtig, ist ein Bebauungsplan für ein neues Wohngebiet ein K.-o.-Kriterium.


Die Eckdaten

Wie groß soll Ihr Haus oder Ihre Eigentumswohnung sein? Wie viele Etagen und Zimmer wünschen Sie sich oder brauchen Sie? Soll die Immobilie frei stehend mit großem Garten drumherum sein, oder können Sie sich ein Reihenhaus mit direkter Nachbarschaft vorstellen? Mit oder ohne Keller? Ist eine Garage ein Muss? Der Grundriss: eher offen, großzügig und modern oder lieber klassisch aufgeteilt? Diese Fragen sollten Sie unbedingt für sich klären, ehe Sie einen Vertrag unterzeichnen.

Wohnglück bedeutet, dass Sie nicht nur dort leben können, wo Sie möchten – sondern auch so, wie es zu Ihnen passt. Abstriche oder gar faule Kompromisse sind eben genau das. Und hinterlassen auf Dauer ein eher ungutes Gefühl. Fokussieren Sie sich bei Ihrer Suche auf Ihre Wünsche und Pläne.


Bestandsimmobilie oder Neubau

Bauen oder kaufen? Das kommt ganz auf Ihre persönlichen Vorlieben an. Einer der wichtigsten Vorteile beim Neubau ist sicher die Freiheit in der architektonischen Gestaltung. Außerdem entspricht eine neu gebaute Immobilie in der Regel neuesten Sicherheits- und Bauvorschriften und ist energieeffizienter – ein klares Plus in Sachen Komfort und Schutz. Nachteilig ist sicher der oft höhere Preis als bei Bestandsimmobilien, was sowohl auf die Baukosten als auch auf die Kosten für das Baugrundstück zurückzuführen ist. Nicht zu vergessen: Der Bauprozess ist häufig zeitaufwendig und kratzt auch schon mal am Nervenkostüm, wenn unvorhergesehene Probleme gelöst werden müssen.

Ein junges Paar schaut gemeinsam und lachend auf einen Bauplan.



Sofortige Verfügbarkeit und eine oft bessere Infrastruktur in gewachsenen Wohngebieten: Das haben Bestandsimmobilien auf ihrer Habenseite und spricht darum für einen Wohnungskauf. Häufig punkten sie noch dazu mit großzügigen Grundstücken, besonderem Charme und individueller Ausstattung. Plus, Sie können vorab bei einer Hausbesichtigung alles genau unter die Lupe nehmen. Dem gegenüber steht oftmals ein höherer Sanierungs- und Modernisierungsbedarf hinsichtlich Technik und Energieeffizienzstandards. Auch der Grundriss selbst ist nur eingeschränkt veränderbar beziehungsweise mit aufwendigen Umbauten verbunden, um die Immobilie den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Das alles kann Ihr Budget ganz schön durcheinanderwirbeln.

Die Besichtigung

Traumimmobilie einmal anschauen, kaufen, glücklich sein? Wenn es doch nur so einfach wäre! Planen Sie besser mehrere Besichtigungen und Gespräche mit Ihrem Makler bzw. Verkäufer ein, da unzählige Aspekte zu berücksichtigen sind. Natürlich zählt der allgemeine Zustand des Hauses oder der Eigentumswohnung dazu. Dach, Mauern, Decken, Böden, Fenster und Türen sollten Sie genau auf Risse, Feuchtigkeit oder andere Schäden unter die Lupe nehmen. Funktionieren Heizung, Elektrik und sanitäre Anlagen? Ist genügend Stauraum vorhanden? All diese Fragen sollten Sie sich bei der Besichtigung stellen. Im Zweifel nehmen Sie bei einem zweiten oder dritten Folgetermin einen Profi wie einen Handwerker oder eine Gutachterin mit – denen entgeht garantiert nichts.

Nutzen Sie die Besichtigungen unbedingt auch, um sich ein Bild vom Wohngebiet zu machen. Sprechen Sie gern mit potenziellen Nachbarinnen und Nachbarn. So bekommen Sie am ehesten ein Gefühl für das Miteinander im Viertel. Denn die Nachbarschaft kann man sich eben doch aussuchen.

Unterlagen prüfen

Neben einem verbindlichen Kaufvertrag benötigen Sie für den Kauf eines Eigenheims oder einer Eigentumswohnung weitere Unterlagen. Damit verschaffen Sie sich einerseits einen genauen Überblick über die Immobilie. Zum anderen sind sie notwendig, um bei Ihrer Bank die Finanzierung zu beantragen.

Achten Sie auf die Vollständigkeit und prüfen Sie diese Unterlagen genau:

  • Aktueller Grundbuchauszug als Nachweis der Eigentumsverhältnisse
  • Lageplan, Bauplan, Grundstückplan
  • Grundriss
  • Bebauungsplan der Gemeinde
  • Exposé bzw. Objekt- und Ausstattungsbeschreibung
  • Eventuell Vorvertrag/Kaufangebot zur Dokumentation des Kaufinteresses
  • Eventuell bisherige Gutachten
  • Eventuell Kontaktdaten des Treuhänders, Anwartschaftsvertrag, Genossenschaftsvertrag und/oder Pachtvertrag
  • Energieausweis
  • Im Fall von Eigentumswohnungen die Protokolle der Eigentümerversammlungen
  • Aussagekräftige Fotos von außen und innen



Finanzierung planen

Entscheidend ist, die Finanzierung eines Hauses oder einer Eigentumswohnung rechtzeitig und gut strukturiert zu planen – von der Budgetgrenze für den Kauf (inklusive Kaufnebenkosten) über vorhandene Eigenmittel bis zur monatlichen Belastung. Eine sinnvolle Hilfe ist unser Finanzierungsrechner.

Ein Paar und eine Beraterin sitzen gemeinsam an einem Tisch. Die Beraterin hat einen Ordner auf dem Schoß.

Eigenkapital ist das Fundament einer soliden Finanzierung. 20 bis 30 Prozent sollten es idealerweise mindestens sein. Eine Faustformel besagt darüber hinaus, dass der Preis für die eigenen vier Wände das Fünffache des Jahresbruttoeinkommens nicht überschreiten sollte. Schließlich ist es wichtig, dass Sie die finanzielle Verpflichtung für den Kauf der Immobilie langfristig tragen können. Dafür werden alle zu erwartenden Kosten zusammengerechnet. Dazu zählen neben dem Kaufpreis für Grundstück und/oder Immobilie Begleitkosten wie Grunderwerbssteuer, Erschließungskosten und eventuell eine anfallende Maklerprovision. Natürlich auch Gebühren für den Notar, denn in Deutschland ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass ein Immobilienkaufvertrag von einem Notar beurkundet werden muss.


Plus: Der monatliche Betrag für Zins und Tilgung im Rahmen der Finanzierung muss so gewählt sein, dass Luft für Unvorhergesehenes bleibt. Denn dazu kommt es sowohl beim Neubau als auch bei der Sanierung von Bestandsimmobilien schneller, als man gemeinhin denkt. In unserem Einmaleins der Darlehensarten erfahren Sie mehr über die Möglichkeiten der Finanzierung.


Damit Ihre Traumimmobilie kein Traum bleibt, sind unsere Expertinnen und Experten gern für Sie da. Sie unterstützen Sie bei allen Fragestellungen rund um den Bau und den Kauf von Immobilien und beraten Sie ausführlich zu Möglichkeiten der Finanzierung. Am liebsten persönlich, aber auch gern telefonisch, per E-Mail oder Videochat.

Und damit Sie bei Ihrem persönlichen Großprojekt „Eigenheim/Eigentumswohnung“ nicht den Überblick verlieren, finden Sie hier eine Checkliste für vor und nach dem Kauf.

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