Finanzen für junge Leute

Die erste eigene Wohnung: endlich frei!

Du ziehst aus – das ist total aufregend, klar! Doch weisst du, welche Kosten dabei auf dich zukommen, welche Versicherungen du benötigst und welche Verträge du abschließen musst? In diesem Artikel findest du alles, was du jetzt wissen musst. Inklusive Checkliste für die erste eigene Wohnung.

Der Überblick: Was kostet die erste eigene Wohnung genau?

Kaltmiete, Warmmiete, Stromvertrag, Fernsehen, Internet, Haftpflicht- und Hausratversicherung, Möbel – und überhaupt die Einrichtung. Dir schwirrt bestimmt schon der Kopf wegen all der Dinge, um die du dich nach dem Auszug aus deinem Elternhaus selbst kümmern musst. Damit dich das alles nicht zu sehr stresst, erklären wir von der Sparda BW dir übersichtlich, mit welchen Kosten du bei deiner ersten Wohnung rechnen solltest. So bist du bestens vorbereitet! 

Wir listen für dich Zahlungen auf, die mit deiner eigenen Wohnung entstehen können – getrennt nach regelmäßigen Kosten und einmaligen Ausgaben.

Regelmäßige Kosten deiner ersten eigenen Wohnung

  • Die monatliche Miete
    Üblicherweise bezahlst du bis zum dritten Werktag jeden Monats deine Warmmiete. Das erledigst du am besten per Dauerauftrag direkt von deinem Girokonto. So musst du nicht mehr daran denken. Deine Warmmiete besteht aus der Netto- oder Kaltmiete und den Nebenkosten wie etwa Heizung, Flurbeleuchtung, Müllabfuhr, Wasser- und Abwasser, Hausmeisterservice, Fahrstuhl, Schornsteinfeger, Grundsteuer oder auch Gartenarbeit. Eine genaue Aufschlüsselung dieser Nebenkosten bekommst du einmal im Jahr von deiner Vermieterin oder deinem Vermieter – spätestens zwölf Monate nach Ablauf eines Jahres. Dann entscheidet sich auch, ob du zu viel Nebenkosten bezahlt hast und Geld zurückbekommst. Oder ob du nachzahlen musst, weil dein Verbrauch deine Vorauszahlungen überschritten hat.

    Unser Tipp: In diese Warmmiete solltest du nicht mehr als etwa 30 Prozent deiner monatlichen Einnahmen investieren. Schließlich möchtest du deine neue Freiheit genießen und dir neben notwendigen Dingen wie Essen und Kleidung auch mal eine Party gönnen!
  • Die monatlichen Zahlungen für Strom, Gas und Internet
    Einen eigenen Stromvertrag und einen Internetvertrag brauchst du in jedem Fall. Ob du zusätzlich noch einen Gasvertrag abschließen musst, hängt davon ab, wie deine erste eigene Wohnung beheizt wird. Am besten vergleichst du die Angebote für deine benötigten Verträge bei großen Preisvergleichsportalen.

    Unser Tipp: Bitte beachte diese Kosten auf jeden Fall bei deiner Entscheidung, ob du dir eine Wohnung leisten kannst oder nicht. Denn wenn du regelmäßig die Hälfte deiner Einnahmen in deine erste eigene Wohnung investieren musst, kannst du dein neues Leben nicht genießen. Schließlich musst du jeden Euro zweimal umdrehen! 
  • Die monatlichen Zahlungen fürs Fernsehen/Streaming
    Netflix, Paramount Plus, Prime Video, DAZN – in deiner ersten eigenen Wohnung brauchst du natürlich auch eigene Verträge für deine Top-Streamingdienste. Fernsehen via Satellit oder DVB-T2-Antenne ist bei den öffentlich-rechtlichen Sendern kostenfrei. Bei Privatsendern musst du dich kostenpflichtig anmelden. Außerdem wird der monatliche Rundfunkbeitrag fällig (früher GEZ).

    Unser Tipp: Am besten nutzt du direkt nach dem Umzug den Online-Service für deinen Rundfunkbeitrag und meldest dich dort an. In manchen Fällen kannst du dich von dieser Gebühr befreien lassen. Check das mal! 
Eine junge Frau sitzt auf dem Sofa am Laptop.



Welche Versicherungen braucht man für die erste eigene Wohnung?

Must-have: die Haftpflichtversicherung

Das ist die wichtigste Versicherung überhaupt! Denn diese deckt Schäden ab, die du an Personen, Sachen oder Vermögen verursachst – wenn du zum Beispiel beim Umzug eine Lampe im Treppenhaus beschädigst. Idealerweise schließt du also bereits direkt vor deinem Einzug eine eigene Haftpflichtversicherung ab! Denn ab Auszug bist du nicht mehr über die Familien-Haftpflichtversicherung abgesichert. 

Nice to have: die Hausratversicherung

Diese Versicherung greift, falls bei dir eingebrochen wird. Oder es in deiner Wohnung brennt. Wenn du bei dieser Versicherung sparst, hast du im Fall der Fälle neben vielen Problemen eventuell auch noch finanzielle Sorgen. Denn wenn du keine Hausratversicherung hast, musst du den geklauten Laptop oder die abgebrannte Küche auf eigene Kosten ersetzen. 


Natürlich müssen beide Versicherungen regelmäßig bezahlt werden – die Angebote reichen von jährlichen Zahlungen bis hin zu monatlichen. Deshalb solltest du bei der Recherche nach der passenden Versicherung auch auf die angebotenen Zahlungsarten achten.

Übrigens: Bei der Sparda BW kannst du in unserer Online-Banking-App TEO all Ihre Versicherungen verwalten – kostenfrei. Und zwar auch die, die du bei anderen Unternehmen abgeschlossen hast. Am Smartphone, am PC, am Laptop und übers Tablet. So praktisch!

Und wenn du eine neue Versicherung wie etwa die Haftpflichtversicherung oder eine Hausratversicherung abschließen möchtest, hilft dir unser Team von meineVersicherungswelt gerne.

Einmalige Ausgaben für deine erste eigene Wohnung

  • Der Makler/die Maklerin:
    Grundsätzlich gilt: Wer die Maklerin oder den Makler beauftragt, zahlt! Bei der Wohnungssuche kannst du dich also ruhig auch für Wohnungen bewerben, die über solche Unternehmen angeboten werden – die Rechnung bezahlt dann die Vermieterin oder der Vermieter. Nur wenn du selbst über ein solches Unternehmen eine Wohnung suchst, musst du natürlich auch für die Kosten aufkommen, klar.

    Unser Tipp: evor du eine Maklerin oder einen Makler beauftragst, kannst du auch erst mal eine Anzeige in einem Kleinanzeigen-Portal aufgeben. Beschreibe hier genau, wer du bist und welche Art Wohnung du suchst. Viele Vermieterinnen und Vermieter checken solche Wohnungsgesuche sehr genau, bevor sie ein professionelles Unternehmen beauftragen. Denn Geld sparen wollen wir alle! 
  • Die Kaution:
    Für so gut wie jede Mietwohnung musst du eine Kaution zahlen – also eine Sicherheit, die deinen Vermieter oder deine Vermieterin davor schützt, dass du deine Miete nicht bezahlen kannst oder etwa das Parkett verkratzt. Laut den gesetzlichen Vorgaben darf diese Kaution maximal drei Kaltmieten betragen.

    Unser Tipp: Wenn du gerade nicht flüssig bist, kannst du mit deiner Vermieterin oder deinem Vermieter darüber sprechen, ob du statt der Kaution auch eine Bürgschaft für die Mietkaution hinterlegen kannst. Passgenaue Angebote findest du bei verschiedenen Banken oder Versicherungen. Achtung, für diesen Service wird eine jährliche Gebühr fällig!
  • Die Ablöse:
    Bei manchen Mietwohnungen musst du eine Ablöse zahlen. Zum Beispiel dann, wenn die Vormieterin oder der Vormieter auf eigene Kosten einen neuen Herd in die Küche eingebaut hat. Oder wenn im Schlafzimmer Kleiderschränke fest eingebaut wurden.

    Unser Tipp: Frage dich, ob du bereit bist, zusätzliches Geld in deine erste eigene Wohnung zu investieren. Wenn du dich dafür entscheidest, kontrolliere bitte genau, ob die angegebenen Ablösesummen fair sind. Und ob zum Beispiel Elektrogeräte oder Schranktüren einwandfrei funktionieren. 
  • Umzugs- und Renovierungskosten:
    Bestimmt kannst du deinen Umzug mithilfe einiger Freundinnen und Freunde selbst erledigen. Dann kommen auf dich nur die Kosten für den Transporter zu, den du mietest. Außerdem werden viele Mietwohnungen unrenoviert übergeben. In diesem Fall brauchst du neben etwas handwerklichem Geschick und Zeit auch noch Farbe, Tapeten, Pinsel und Klebeband. Vergiss die Abdeckplanen nicht, damit du Fußböden und Wohnungstüren vor Farbspritzern schützen kannst. 


Der erste eigene Mietvertrag: Das solltest du beachten

Endlich hältst du deinen ersten eigenen Mietvertrag in den Händen. Wie toll, herzlichen Glückwunsch! Doch bei aller Freude solltest du genau hinsehen, bevor du ihn unterschreibst: 

  • Passen alle Angaben wie Kaltmiete, Nebenkosten, Wohnungsgröße, Anzahl der Zimmer etc. zu dem, was du mit deiner Vermieterin oder deinem Vermieter besprochen hast? 
  • Sind eventuell gesetzeswidrige Klauseln zur Dauer des Mietvertrags oder den Kündigungsfristen enthalten?

Eventuell lässt du dich vom Mieterschutzbund oder einem anderen Verein bei dir vor Ort bei der Kontrolle des Mietvertrags unterstützen. Dafür musst du zwar dort Mitglied werden, doch diese Investition lohnt sich zum Beispiel auch dann, wenn du Probleme mit deiner ersten eigenen Mietwohnung bekommst. Denn diese Vereine helfen dir beim Schriftverkehr und auch bei Gerichtsverfahren. 

Ein junger Mann sitzt am Sofatisch und scheibt etwas.


Checkliste: Was brauche ich alles für die erste eigene Wohnung?

Aus dem Kinderzimmer in eine eigene Wohnung zu ziehen ist ein großer Schritt. Und ein teurer! Denn selbst wenn du deine alten Möbel mitnimmst, reichen sie nicht aus, um deine erste eigene Wohnung auszustatten. 

Wir von der Sparda BW haben für dich hier eine praktische Checkliste für deinen Einzug in die erste eigene Wohnung zusammengestellt. Viele Möbel und Einrichtungsgegenstände brauchst du bestimmt sofort, bei anderen hingegen kannst du dir vielleicht etwas Zeit lassen. Denk genau darüber nach, in welcher Reihenfolge du diese Dinge anschaffst! 

Unser Tipp: Für deine Erstausstattung kannst du die vielen günstigen Secondhand-Angebote in den bekannten Onlineportalen nutzen. Für die Kleinteile deiner Einrichtung lohnt sich bestimmt ein Besuch auf dem Flohmarkt! So kannst du jede Menge Geld sparen. 

Schlafzimmer

  • Bett
  • Bettdecke und Kopfkissen
  • Bettwäsche
  • Kleiderschrank

Wohnen

  • Sofa
  • Tisch und Stühle
  • Regal
  • Fernseher

Arbeiten

  • Schreibtisch 
  • Laptop/PC
  • Regal

Bad & Wäsche

  • Waschmaschine, wenn es keine Gemeinschaftswaschküche gibt
  • Wäscheständer, wenn es keinen Trockenraum gibt
  • Bügeleisen
  • Regale und/oder Schränke
  • Handtücher
  • Duschvorhang
  • Halter und Haken für Handtücher
  • Toilettenbürste 

Küche

  • Herd, Kühlschrank, Spüle/Geschirrspüler sowie verschiedene Küchenmöbel oder Schränke, wenn keine Einbauküche vorhanden ist
  • Kleine Elektrogeräte wie Toaster und Kaffeemaschine
  • Töpfe und Pfannen in unterschiedlichen Größen
  • Geschirr, Besteck und Gläser
  • Schüsseln, Vorratsdosen und Schneidbrett
  • Küchenmesser, Kochlöffel, Wender
  • Geschirrhandtücher
  • Mülleimer

Für alle Wohnbereiche

  • Lampen
  • Vorhänge oder Rollos
  • Staubsauger
  • Mülleimer
  • Kehrblech und Besen
  • Putzeimer, Feudel und Putzlappen
  • Werkzeugkoffer

Treppenhaus

  • Fußmatte


Behörden, Krankenkasse & Co: Deine Pflichten nach dem Umzug

Mit dem Einzug in deine erste eigene Wohnung warten viele neue Aufgaben auf dich, die früher deine Eltern übernommen haben. So musst du dich zum Beispiel auf dem Einwohnermeldeamt an deiner neuen Adresse anmelden. Für diesen Termin brauchst du eine Wohnungsgeberbestätigung von deinem Vermieter oder deiner Vermieterin. Du willst viel Zeit sparen bei der Ummeldung? Dann checke, ob du an deinem neuen Wohnort einen Termin online vereinbaren kannst. 

Auch deiner Krankenkasse solltest du umgehend deine neue Adresse mitteilen – genau wie dem Finanzamt. Oder etwa deinem Fitnessstudio sowie der BAföG-Kasse, wenn du Studi bist und von dort Geld bekommst. 

Auch deine Bank sollte Bescheid wissen, ist klar. Bei der Sparda BW kannst du einfach in einer unserer Filialen vorbeischauen. Dein Auto solltest du natürlich ebenfalls schnell ummelden. Auch hier kannst du oft online einen Termin bei der Zulassungsstelle buchen.

Am besten richtest du außerdem noch einen Nachsendeauftrag ein, damit dir deine Post automatisch nicht mehr zu deinen Eltern, sondern an deine neue Adresse geschickt wird. 

Hast du noch ganz klassisch gedruckte Zeitschriften abonniert? Eine fixe Adressänderung sorgt dafür, dass dein Lieblingsmagazin sofort in deinem neuen Briefkasten landet. 


Sechs Tipps zum Zusammenziehen: So klappt’s mit den Finanzen ohne Streit

Du hast Ja gesagt – (noch) nicht zum Standesamt, aber zur ersten gemeinsamen Wohnung. Oder ziehst du mit einer anderen Person oder mehreren Leuten gemeinsam in eine WG? Wir von der Sparda BW geben dir Tipps zum finanziell entspannten Zusammenziehen, ganz ohne Streit. 

Die gute Nachricht vorab: Eine größere gemeinsame Wohnung ist im Schnitt günstiger als die Miete für zwei oder mehrere kleinere. Auch der Haushalt selbst spart bares Geld, weil ihr für Streaming, Versicherungen, Fernsehen & Co. nicht mehr doppelt und dreifach zahlt. Und außerdem? Gibt’s hier sechs Tipps für dich und den ungestörten Hausfrieden.

Tipp 1: Haushaltsbuch führen

Klingt vielleicht spießig, ist aber enorm hilfreich, gerade zu Beginn. Wichtig dabei: alle Ausgaben auflisten, auch minimale Beträge wie den Kaffee unterwegs. Geht easy mit Kontoauszügen und Kassenbons. Außerdem gibt es jede Menge Apps, die das Eintragen ganz einfach gestalten. Wenn ihr nach ein paar Wochen Routine habt, könnt ihr eure Ausgaben in verschiedene Kategorien einteilen. Und so noch besser auf einen Blick erkennen, wo besonders viel Geld hingeht.

Tipp 2: Prioritäten setzen

Klar, ein großer Teil des Geldes geht für Miete, Versicherungen, Strom etc. drauf. Hier lohnt es sich, von Anfang an über Prioritäten und Einstellungen zu sprechen: 

  • Grüner oder konventioneller Stromanbieter? 
  • Höhere Wasserkosten wegen der Zimmerpflanzen?
  • Viel Streaming oder Gaming? 
  • Größtmöglicher Versicherungsschutz oder Grundabsicherung?

Klar ist: Je mehr ihr vorab redet, umso weniger Konfliktpotenzial habt ihr. 

Tipp 3: Verhältnis klären

Damit meinen wir nicht das zu deinem Partner oder deiner Partnerin oder deine Mitbewohnerinnen und Mitbewohner, sondern die Aufteilung der Ausgaben. Halbieren? Oder nach einem bestimmten Prozentsatz des Einkommens aufteilen, damit Gehaltsunterschiede ausgeglichen werden?

Tipp 4: Verhalten beobachten

Seht genau hin: Wo gebt ihr (zu) viel Geld aus? Wo steckt noch Potenzial zum Sparen? Das tut nicht nur dem eigenen Konto gut, sondern auch dem gemeinsamen Haushalt. Apropos Konto: dazu mehr im nächsten Tipp.

Tipp 5: Konto einrichten

Gemeinschaftskonto – ja oder nein? Das könnt ihr nur gemeinsam entscheiden, logisch. Wir bei der Sparda BW empfehlen: Richtet euch zusätzlich zum jeweils eigenen auch noch ein gemeinsames Konto ein. o könnt ihr unabhängig voneinander Gehalt und separate Ausgaben über das eigene Konto verwalten; gemeinsame gehen vom gemeinsamen Konto ab. Ihr behaltet den Überblick und müsst nicht aufrechnen oder euch gegenseitig an Zahlungen erinnern. Besonders praktisch ist ein monatlicher Dauerauftrag aufs Haushaltskonto, von dem Miete etc. abgebucht bzw. nötiges Bargeld abgehoben wird.

Tipp 6: Gemeinsam sparen

Super, die Ausgaben sind geklärt. Und jetzt? Gerade für Paare lohnt es sich, einen gemeinsamen Sparplan aufzustellen. So könnt ihr zusammen Geld zur Seite legen – für größere Ziele wie das eigene Haus, den ultimativen Strandurlaub, die lange Auszeit oder eine gemeinsame Selbstständigkeit. Doch auch eine WG kann gemeinsam sparen. Etwa für eine neue Waschmaschine oder die neue Balkoneinrichtung. 

Bonustipp für Sparda BW-Kundinnen und -Kunden: Auf dem Marktplatz vom TEO Online-Banking warten immer wieder passende Gutscheine und attraktive Rabattaktionen von Baumarkt bis Bettwäsche, von Möbelhaus bis Müsli auf dich. Reinschauen lohnt sich und Kundin oder Kunde werden auch – falls du das noch nicht bist.

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