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Warum Deutschland die Welt verändern könnte

David Nelles und Christian Serrer klären in ihren Büchern über den Klimawandel auf und weshalb Deutschland dabei so wichtig ist.

Nach dem Faktencheck gibt es die Lösungen: Das zweite Buch von David Nelles und Christian Serrer zum Thema Klimawandel ist erschienen. Eine Lektüre, die Mut macht.

„Machste dreckig – machste sauber: Die Klimalösung“ ist die Fortsetzung des Ende 2018 unter dem Titel „Kleine Gase – Große Wirkung“ erschienenen Faktenchecks zum Klimawandel. Auf 124 leicht verständlich gestalteten Doppelseiten kommen die jungen Autoren David Nelles und Christian Serrer zu dem Schluss: Die technischen Hürden auf dem Weg zur Klimaneutralität können heute schon genommen werden.

Herr Nelles, das Buch zum Thema Klimalösungen ist fast doppelt so dick wie der Vorgängerband, der die Ursachen des Klimawandels betrachtet. Ist das ein gutes Zeichen?

Es zeigt tatsächlich, dass es sehr viele erforschte und gangbare Lösungen gibt, um den Klimawandel zu stoppen. Beim ersten Buch haben wir mit 100 Wissenschaftler*innen gesprochen. Diesmal waren es 250.

Was ist Ihre wichtigste Erkenntnis nach all den Recherchen?

Alle, wirklich alle müssen zusammenarbeiten. Also alle Staaten der Welt, die gesamte Weltwirtschaft und so weiter. Aber, und das ist ganz wichtig, ohne den Beitrag jedes einzelnen Menschen kann die Klimawende auch nicht funktionieren.

Kritiker*innen sagen, Deutschland hätte nur einen Anteil von knapp zwei Prozent am weltweiten CO2-Ausstoß, und bezeichnen die Anstrengungen zur Reduzierung hierzulande darum als sinnlos. Was sagen Sie dazu?

Der Denkansatz ist falsch. Wenn Deutschland es schafft, als eine der größten Volkswirtschaften der Welt klimaneutral zu werden, dann sind wir nicht nur ein Vorbild für andere Länder. Dann entwickeln wir auch die Technologien, die die ganze Welt braucht, wie zum Beispiel Speichertechnologien. Dann kann das Land weltweit wichtig werden und sogar davon profitieren. Wir haben schon einmal einen erheblichen Beitrag zur Energiewende geleistet. Ohne Deutschland wären Photovoltaik und Windkraft nie in einem so effizienten Ausmaß weltweit ausgebaut worden. Da die Technologien hier massiv gefördert wurden, konnten deutsche Unternehmen diese in die ganze Welt verkaufen. Darum sollte man die zwei Prozent Anteil am CO2- Ausstoß bitte nicht als Ausrede nutzen.

Welches war für Sie das schwierigste Thema im Buch?

Die Kernenergie. Die öffentliche Debatte darüber ist ja extrem emotional aufgeladen. Darum war es für uns wichtig, komplett wertfrei an die Recherche heranzugehen. Da haben wir viel Zeit investiert.

Und zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen?

Solange wir den Energiebedarf noch nicht zu hundert Prozent mit erneuerbaren Energien abdecken können, ist es sinnvoll, die vorhandenen Atomkraftwerke laufen zu lassen. Aber ausbauen müssen wir das Angebot nicht.

Werden Sie ein weiteres Buch schreiben?

Aktuell haben wir erst einmal den Youtube-Kanal „Klima wandel dich“ eingerichtet.


„Machste dreckig – machste sauber: Die Klimalösung“ von David Nelles und Christian Serrer ist für 10 Euro überall im Buchhandel erhältlich.

Das gesamte Interview, sowie weitere spannende Storys lesen Sie in der Januar/Februar-Ausgabe der SpardaWelt.

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